Arsenal hat die wichtigen drei Punkte in Newcastle am heutigen frühen Mittag eingefahren und damit zunächst erstmal Kurs gehalten in der Liga. Insgesamt war es erneut sicher nicht die Glanzleistung die wir uns alle erhofft hatten jedoch im Ergebnis stimmig, was derzeit allein von Bedeutung ist. „Schuld“ an der ganze Sache war sicher nicht nur Arsenal allein sondern auch ein derart defensives Newcastle, sodass ein Schlagabtausch oder schöne Kontersituationen schlicht nicht möglich waren. Doch schauen wir uns das Spiel und die taktischen Entwicklungen doch ein wenig näher an.
Arsenal war aufgrund der kurzfristigen Verletzung von Özil mit drei schnellen Stürmern angetreten. Neben Alexis rückte Ox in die Startelf und Walcott bekam den von ihm so lang ersehnten Start auf der Mittelstürmerposition. Wollen wir es gleich hier schon vorwegnehmen…das war nichts. Arsenal begann kontrolliert und hatte bereits zu Beginn eine Ballbesitzquote von jenseits der 80% was sich über den gesamten Spielverlauf auch nicht mehr großartig ändern sollte. Frühe Chancen von Walcott wurden leider nicht genutzt, sodass aus der Schnelligkeit nur geringer Profit geschlagen werden konnte. Zudem wurde Arsenal ein klarer Elfmeter nach Foul an Bellerin verwehrt.
Die Szene, die das Spiel und auch die taktische Ausrichtung des selbigen änderte war die rote Karte für Mitrovic. Eine schöne Sohle auf dem Schienbein von Coq war sicher als rote Karte vertretbar, hätte in der englischen Sichtweise auch noch als dunkelgelb durchgehen können. Wie dem auch sei beschwert man sich ja ungern über rote Karten des Gegners doch in diesem Fall gab es dem Team nicht wirklich einen Vorteil. Arsenal verlangsamte plötzlich ohne Grund das eigene Spiel. Man schleppte sich nur noch so über den Platz und hatten den anfänglich mal zu erkennen Drive völlig abgelegt. Der Grund dafür war sehr einfach und schnell erklärt. Wenger hatte mit seiner Aufstellung, insbesondere Walcott in der Mitte auf nötige Räume und ein offeneres Spiel gehofft. Die rote Karte änderte dies völlig und drückte Newcastle noch mehr in die Defensive. So war es für Theo, wie auch schon gegen Liverpool, kaum möglich Akzente im Sturm zu setzen. Auch Ox verstolperte immer wieder Bälle. Kam es dann mal zu Chancen für Walcott, wie nach dem abgewehrten Schuss von Alexis, so vergab er sie kläglich.
Man musste sich als geneigter Zuschauer schon sehr die Frage stellen, wieso es nicht möglich war taktisch zu reagieren. Das einfachste wäre gewesen Giroud zu bringen, was sicher Theo gegenüber nicht fair gewesen wäre. Aber auch mit Theo auf dem Platz hätte man Alexis in die Mitte ziehen können, um mehr Effektivität zu erlangen. Doch dergleichen unterblieb und es war das berühmte Handball-Kreisläufer Spiel in sehr gemäßigtem Tempo. Es fehlte schlicht die Option die Flügel besser zu nutzen und in der Mitte eine Flanke zu platzieren. Es hätte ja dortig keine sie abnehmen können.
Schlussendlich war es OX, der einen abgefälschten Ball im Tor unterbrachte. Wer nun auf einen zweiten Treffer hoffte war bis zum Schluss davon nicht gesegnet. Nötig war er aber ehrlich gesagt auch nicht. Newcastle konnte sich aus seiner Defensivstarre nicht mehr lösen, auch dann nicht als sie es eigentlich mussten. So konnte Arsenal den Sieg ruhig über die Ziellinie bringen. KOS und Gabriel wurden nicht wirklich getestet, machten aber trotzdem eine sehr gute Figur, die es Arsenal vor allem ermöglichte etwas weiter vorgerückt zu verteidigen. Ob Gabriel seinen Platz in der Startelf behalten sollte ist sicher auch etwas, was man diskutieren kann.
Der Sieg war sehr wichtig hat aber die Fragen im Sturm nicht gelöst sondern vielmehr noch stärker verdeutlicht. Auch für Wenger muss weiter klar sein, dass wir einen Weltklasse man dort vorne benötigen. Als Giroud ins Spiel kam hat man gleich gesehen, dass er aufgrund seiner Physis den Ball besser behaupten kann und doch eigentlich er eher der Spielertyp ist, den wir benötigen. Eben nur ein wenig verbessert. Zumindest äußerte sich Wenger, dass er „optimistisch“ ist und „man immer mehr Torschützen braucht“. Was immer das auch heißen mag werden wir am Dienstag um 19h deutscher Zeit wissen. Nun kann sich Wenger zumindest ganz den Transfers widmen, die wir bei neutraler Betrachtung mehr als benötigen.
Hier könnt ihr Wengers Meinung zum Spiel hören:
Jetzt ist erstmal Länderspielpause. Zuvor gibt es aber natürlich noch den Transfer Deadline Day. Felix und ich werden diesen ganz genau verfolgen und gleich am Mittwoch Abend alles im Podcast dazu zusammentragen. Hoffen wir, dass es so einiges ist über das wir dort fachsimpeln können. Wer jetzt schon Fragen für den Podcast hat kann diese natürlich wie immer gerne an uns schicken per Mail, die Comments, Facebook oder per twitter an @germangunners oder @medispolis mit dem #GGPodcast.
Bis dahin
Come on you Gunners
Cheers
Chris