Gestern Abend hat sich Arsenal erneut in der Champions League blamiert. Es mag hart klingen aber ein anderes Fazit mag man kaum ziehen können. Mit welcher Leichtigkeit man im Emirates mittlerweile Tore erzielen kann ist eine wahre Wonne. Im Vorbericht hatte ich noch festgehalten, dass wir im Fall einer Niederlage in der Champions League nichts verloren hätten. Geschrieben in dem festen Glauben ,dass wir gegen eine Mannschaft der Qualität von Piräus gewinnen würden, muss man nunmehr zu dem Fazit gelangen, dass wir die Qualität scheinbar tatsächlich auf dem Niveau Champions League nicht zu haben scheinen bzw. diese nicht auf den Platz bekommen können oder zumindest nur partiell. Gegentore in der Art und zu diesen Zeitpunkten zu kassieren ist schlicht unterklassig und auf dem Niveau einer Schulmannschaft. Die letzt direkte Ecke hat meiner Erinnerung Mario Basler verwandelt und das war schon ein Wunder. Sich las Torwart vom Ball hinter die Linie drücken zu lassen hat aber auch enorme Komik.
Das Ausscheiden in der Gruppenphase der Königsklasse ist, auch wenn nun viele wieder aufschreien werden, bei realistischer Betrachtung gestern Abend besiegelt worden. Mit nunmehr zwei aufeinander folgenden Spielen gegen die Bayern ist ein Weiterkommen für mich bereits in das Reich der Fabeln verbannt. Sicher kann man stets sagen jedes Spiel ist neu zu spielen und rechnerisch ist noch alles drin. Eine zutreffende und auch sicher beneidenswerte Denkweise. Doch wenn man sich anschaut, was die Bayern derzeit fabrizieren, so kann ich mich dieser Einschätzung nur schwer bis gar nicht anschließen.
In der Vorberichterstattung der gestrigen Champions League Spiele gab es einen schönen Satz von Pep Guardiola. Er sagte sinngemäß man müsse das Niveau immer konstant sehr hoch halten und das immer wieder aufs neue beweisen. Genau das ist es, was wir nicht können. Wir können schlicht nicht auf hohem Niveau durchgehend spielen. Oder wir haben einfach die Einstellung solche Begegnungen, entschuldigt den Ausdruck, „mit halbem Arsch“ spielen zu wollen. Denn genau diesen Eindruck muss man gewinnen wenn man sich die Leistungen gegen Zagreb und auch gegen Piräus anschaut. Es hat nichts mit dem Kader oder einer etwaigen Rotation zu tun. Sicher kann man sich die erste Frage stellen, warum Cech nicht gespielt hat. Doch wenn es zutrifft, dass er leicht angeschlagen war, ist es die richtige Entscheidung gewesen.
Doch auch mit der Mannschaft auf dem Platz muss man gegen Piräus locker gewinnen. Wirft man einen erneuten Blick nach München so hat man dort nach einer halben Stunde schon 4:0 geführt. Die Sache erst nehmen und kurzen Prozess machen. Eben etwas was man bei Arsenal nicht kann.
Zudem fehlt mir ein Leader auf dem Platz. Es mag abgedroschen klingen aber genau das ist es was im Endeffekt immer wieder an die Oberfläche kocht. Der einzige Spieler der es wirklich in jeder Sekunde des Spiels wissen will ist Alexis Sanchez. Sein Wille und seine Einsatzbereitschaft geht den meisten anderen in jeder Sekunde ab. Ein Chamberlain läuft und läuft bis er es endlich geschafft hat entweder in vier Gegenspieler reinzulaufen oder das Spielfeld an der Seitenfahne sein Ende nimmt. Santi und Mesut eiern rum wenn es darum geht die Mannschaft zu führen. Und wichtige Stützen wie Kos holen sich mal eben die so berühmte Hamstring Verletzung.
Dazu kommt die Alternative die man zur Rettung des ganzen Dilemmas auf den Platz wirft, Joe Campbell. Der Junge tut mir irgendwie schon leid, zumal er das Sinnbild einer verfehlten Einkaufs- und Kaderpolitik geworden ist. Und mal ehrlich was soll er auch in 15 Minuten bewirken?
Es ist im Endeffekt nun wie es ist und wir müssen die Situation annehmen und versuchen das Beste daraus zu machen. Doch sehe ich es eher so, dass wir ab 2016 wohl am Donnerstag vor dem Fernseher sitzen dürfen, wenn überhaupt….
In diesem Sinne.
Come on you Gunners.
Cheers
Chris
Ps: Morgen ist wieder Podcastzeit und wir haben sicher eine ganze Menge zu besprechen. Schickt uns eure Frage gerne ab jetzt per Mail, Facebook oder Twitter an @germangunners oder @medispolis