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Es ist Länderspielpause was stets mit ein wenig Langeweile verbunden ist wenn man auf News von Arsenal wartet. Wir wollen Euch bei der Überbrückung der Zeit behilflich sein und haben einen Gastbeitrag für Euch von Mats-Frederik Neelsen der sich mit Unai Emery und der stets schwelenden Systemfrage beschäftigt. Wenn Euch gefällt was Mats schreibt könnt Ihr ihn auf seinem Blog wiederfinden. Falls auch Ihr mal Lust habt zu einem Thema rund um Arsenal an dieser Stelle etwas zu schreiben meldet Euch gerne auf den bekannten Kontaktwegen. Nun aber der Beitrag von Mats.
Viel Spaß damit!
Cheers
Chris
Nun weilt Unai Emery schon seit etwas über einer Saison auf der Bank der Gunners und sein Spielstil hat noch nicht den Anklang gefunden, den man sich als Arsenalfan wünscht. Natürlich dauert es immer eine Zeit lang, bis ein Trainer bei seinem neuen Club seine Spielphilosophie einbringen kann, aber wenn er ein bis zwei Transferfenster hatte, sollte sein Plan schon langsam Funken sprühen. Ein gutes Beispiel dafür ist Kloppo, der bei Liverpool ja auch seine Zeit brauchte. Ebenso muss man Emery die Zeit geben.
Bei seinen beiden vorherigen Clubs, Sevilla und Paris Saint-Germain, hat er gerne das 4-3-3 angewendet. Hierbei hat ein Mittelstürmer, unterstützt von zwei schnellen Außenspielern, die gerne ins 1gegen1 gehen, die Abwehrreihe unter Druck gesetzt. Dahinter fanden sich meist drei ballsichere, kämpferische Mittelfeldspieler. Vor dem Torwart sorgte eine klassische Viererkette mit zwei athletischen Innenverteidigern für die Absicherung des Zentrums, während schnelle, meist offensive, Außenverteidiger die Flanken geschlossen haben. Nachdem man letzte Saison den Eindruck hatte, dass er das System 1:1 bei Arsenal einführen wollte, hat man ihm im Laufe der Spielzeit ein kleines „einknicken“ angesehen. Nach und nach änderte sich die Formation zu einem 4-2-3-1. Dabei wurde einer der zentralen Mittelfeldspieler neutraler eingesetzt und hat eher als 10er fungiert.
Fassen wir dies einmal in Namen: Vor dem Schlussmann sind entweder Luiz, Sokratis, Holding oder Chambers zu finden, die alle mehr oder weniger die Athletik mitbringen, die sich unser Coach vorstellt. Auf den Außenpositionen werden sie von den offensiven Kolasinac, Maitland-Niles, Tierney oder Bellerin unterstützt. Torreira, Xhaka und Guendouzi sind im defensiven Mittelfeld Paradebeispiele dafür, was sich Emery für Spieler dort auch schon in früherer Zeit gewünscht hat. Ebenso hat er mit Pepe, Lacazette und Aubameyang drei Spieler vorne drin, die seine Kriterien erfüllen. Auch die Jugendspieler Smith-Rowe, Saka, Willock und Nelson, die punktuell eingesetzt werden, passen in dieses Spielsystem hinein.
Der Grund dafür, weshalb sich die eine Position im Mittelfeld weiter nach vorne verschoben hat, sind Özil, Mkhitaryan und Ceballos. Dieser Spielansatz wurde immer klarer, konnte in der letzten Spielzeit aber nicht oft umgesetzt werden. Oft ist Emery auf ähnliche Formationen umgestiegen, da Bellerin als wichtiger Schlüsselspieler verletzt war und auch Özil nicht die Einsatzzeiten hatte, die ihm unter Wenger zustanden. Oft ist Emery bei vier Verteidigern geblieben, so haben wir oft ein flaches 4-4-2, 4-3-3 oder das angesprochene 4-2-3-1 gesehen. Die defensiveren Varianten gegen ballstarke Gegner haben dann außer der Viererkette auch hin und wieder drei echte und zwei „falsche“ Außenverteidiger in Systemen, wie dem 3-4-3 oder dem 3-5-2, beinhaltet. Das alles zeigt die viele Arbeit, die Emery in das Formen eines funktionierenden Teams gesteckt hat und letzte Saison, für eine Premierensaison, ein gutes Ergebnis, mit dem Europa League-Finale und dem 5. Platz in der Liga, erreicht hat. Die Limitierung des Personals hat ihm wahrscheinlich ebenso gezeigt, was noch mit dem Team möglich ist, wenn man die richtigen Einkäufe tätigt. Einige gute Verpflichtungen haben wir im Sommer gesehen. Wenn all dies nun richtig funktioniert und die Zahnräder ineinandergreifen, sehen wir bald eine Mannschaft, die wieder wettbewerbsfähig ist und hoffentlich noch weiter oben mitspielt.
Dieser Beitrag spricht mir aus der Seele, danke dafür.