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Eigentlich hatte ich für heute die Nachbetrachtung des gestrigen Remis gegen Fulham angedacht. Doch zum einen haben wir dort außer komischer VAR Entscheidungen und leider erneut verschenkter drei Punkte nicht viel verpasst. Zum anderen gab es gestern noch den Paukenschlag der Verkündung einer Super League, an welcher Arsenal als Gründungsteilnehmer beteiligt sein wird. Also sparen wir uns doch die Fulham Analyse und widmen uns diesem Thema einmal etwas genauer.

Was ist die Super League? Laut offizieller Stellungnahme der gründenden Verein lautet das so: „Zwölf der führenden europäischen Fußballvereine haben sich heute zusammengeschlossen, um ihre Einigung bekannt zu geben, einen neuen Wettbewerb zu gründen: die Super League.“ Dabei sind die teilnehmenden Vereine AC Milan, Arsenal, Atletico Madrid, Chelsea, Barcelona, Inter Milan, Juventus, Liverpool, Manchester City, Manchester United, Real Madrid und die Tottenham Hotspur.

Der Modus der Super League soll sich wie folgt gestalten.

  • 20 Klubs nehme Tei, 15 davon als ständige Mitglieder
  • Fünf andere Klubs müssen sich qualifizieren. Genauer Informationen dazu gibt es noch nicht
  • Geplant sind zwei Gruppen mit je zehn Mannschaften. Gespielt wird in Hin-und Rückspiel. Die drei besten der Gruppen qualifizieren sich für die K.O.Phase. Viert-und Fünftplatzierte gehen in Playoffs für die K.O.Phase.

Die Hintergründe für die nunmehrige Ankündigung der Super League sind verschieden. Manche glauben es sei ein erneuter Versuch Druck auf die UEFA auszuüben den sogenannten „Top Clubs“ mehr Einnahmen zuzusagen. Allein 3,25 Milliarden Euro werden zunächst unter den Gründungsmitgliedern verteilt, 100 Millionen Euro jedes Jahr als Startprämie. Andere meinen, es ist bereits der vollzogene Schritt hin zu einer neuen Gelddruckmaschine. Ob es tatsächlich noch einen Weg zurück gibt nachdem man die Ankündigung bereits derart publik gemacht hat wird sich zeigen. Fest dürfte in jedem Fall stehen, dass die UEFA, wie auch bereits angekündigt, mit allen Mitteln versuchen wird die Super League zu verhindern. Denn klar ist, dass die UEFA einige große Zugpferde verlieren würde und sich mit B-Mannschaften dieser Vereine im eigenen Wettbewerb sicher nicht abspeisen lassen wird. Ausschlüsse aus den UEFA Wettbewerben inkl. der Europameisterschaft sind also denkbar. Eine sehr komplizierte Aufteilung droht.

Fakt ist aber auch, dass es wie immer um das liebe Geld geht und das auf beiden Seiten. Als heiliger Samariter muss sich also keine der beiden Seiten darstellen. Laut bisherigem Statement bleibt der Ligabetrieb von der Super League unberührt. Könnte er auch, wenn man die übrigen UEFA Wettbewerbe nicht spielt. Fakt dürfte jedoch sein, dass sich die Vereine allesamt überlegen müssen, wie weit sie diesen Schritt gehen. Denn wenn es am Ende vielen egal sein dürfte, ob der Wettbewerb nun Super League oder Champions League heißt der unterwöchig auf dem Bildschirm flimmert wird man es wohl keinem Fan erklären können wenn der Ligabetrieb mit über Jahrhunderten gewachsenen Rivalitäten nicht mehr existiert und der Gang ins Stadion am Wochenende flach fällt. Gehen die Vereine diesen Schritt werden Sie am Ende ohne Fans dastehen. Vorstellen kann ich mir dies jedoch nicht, zumal auch die Premier League eine zu große Einnahmequelle ist. Vereine aus Deutschland oder Frankreich verweigern bisher noch die Teilnahme.

Die kommenden Wochen werden auf dieser Ebene also sehr spannend werden und die Zukunft des Fußballs wird sich entscheiden. Hoffen wir, dass Arsenal die richtigen Schritte tätigt. Wir werden es in jedem Fall strengt beobachten.

In diesem Sinne

Cheers

Chris