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Gerne lassen wir auch Euch Leser im Blog selbst zu Wort kommen. Mats Neelsen hat dies mit einer Einschätzung zu unserem kreativen Herzstück aus Norwegen getan. Viel Spaß damit.
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Ich erinnere mich noch daran, die ich im Januar 2021 aufmerksam die Transferperiode verfolgte und ein Deal mich ganz besonders neugierig machte. Ødegaard wechselte damals per Leihe aus Madrid nach London und schien mir eine perfekte Ergänzung für die Gunners zu sein. Doch ähnlich wie bei Ceballos zuvor wurde ich von meinem Gedächtnis dazu ermahnt abzuwarten. Das habe ich getan. Und heute glänzt Arsenal mit jungen Spielern, Toren und tollen Kombinationen. Dazu hat man seit Jahren mal wieder eine grandiose Ausgangslage zum Erreichen der Top 4. Was will man mehr?
Wenn es bei Arsenal nicht gut läuft, fragt man sich was der Grund dafür ist. Und wenn es mal zu gut läuft, wurden wir Arsenalfans in den letzten Jahren doch oft enttäuscht. Dennoch möchte ich einen Aspekt herausheben, der anders ist als in den Jahren zuvor.
Wir haben Ødegaard.
Das klingt einfach, ist es auch. Ich könnte den Beitrag damit beenden, dass er als Noch-Talent geholt wurde und stetig besser wird. So einfach ist es aber nicht. Man war sich bei Arsenal schon darüber im Klaren war, dass kein fertiger Spieler kommt. Nach seinem Wechsel zu Real hat Ødegaardmehrere Stationen als Leihspieler durchlaufen, bevor er zu uns gekommen ist. Die wohl prägendste Leihe war die in San Sebastian, die das missglückte Talent wieder zurückgeholt hat.
Seit Sommer letzten Jahres spielt der junge Norweger nun fest in North London und verwaltet zunehmend mehr die Zentrale unseres Spiels. Die letzte, mittelmäßige Saison mit 2 Toren und 2 Assists in 20 Spielen, war rückblickend sehr wichtig für das, was Ødegaard in den letzten Spielen abliefert.
Das Spiel gegen United Anfang Dezember war richtungsweisend, denn seitdem nimmt die Leistungskurve einen starken Anstieg nach oben und Ødegaard wird mehr und mehr das Gesicht der jungen Meute. Neben überfallartigen Kontern erkennt der skeptische Arsenalfan auf Trainingsbildern und in den Arenen auf der Insel wieder Spielfreude, sogar wahre Freude am Zusammensein mit den Teamkollegen. Auf das besagte Spiel in Manchester folgten weitere Tore und Assists, die seine Entwicklung untermauerten. Erwähnenswert ist vor allem das 1:0 in Watford Anfang März. Ødegaard legt den Ball per Hacke vor, Saka läuft durch, schiebt ihn wieder in die Mitte und der Norweger verwandelt. Dann erinnere ich mich an den einleitenden Pass für das Tor von Pepe Zuhause gegen die Wolves oder die Vorlage zum 2:0 durch Tierney in Norwich. Es sind unfassbar viele gute Aktionen, die er hat. Allerdings wäre es fatal Ødegaard nur auf diese Statistiken zu reduzieren. Er ist mehr als das.
Dem aufmerksamen Zuschauer wird aufgefallen sein, wie er stetig mit den Armen fuchtelt und dabei buchstäblich dirigiert. Er schiebt die Mitspieler an, macht auf Seitenverlagerungen aufmerksam und spielt den Pass vorm Assist. Mal mit der Hacke, mal per Lupfer. Ein feiner Fußballer ist er, das zeigt er uns regelmäßig. Doch neben der Finesse, die in seinem Kopf – das will ich ihm mal unterstellen – immer schon da war, kommt nun der Kontext dazu. Mit Martinelli, Saka, ESR und all den anderen schnellen Spielern hat er genau die Typen um sich herum, die er braucht. Dazu einen Lacazette, der nicht durch Tore glänzt, aber immens wichtig für das Team ist. Er macht Bälle fest, legt zurück auf Xhaka, Partey oderØdegaard, die diese dann weiterverarbeiten.
Was ich sagen will, ist, dass nicht nur Ødegaard der entscheidende Faktor, das fehlende Puzzleteil oder der Torgarant ist. Mit seinen Fähigkeiten passt er haargenau in das System, was Arteta spielen lässt. Mehr noch, er zehrt davon. Und wenn es so weiter geht, ist er durch seine rasante Entwicklung auf dem Weg zur Unendlichkeit.
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