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Am gestrigen Abend fand das alljährliche Treffen/Podiumsdiskussion der Arsenal Fan Groups und Ivan Gazidis statt. Der FA Cup Triumph ist noch nicht lange her, doch trotzdem brach die Enttäuschung über die vergangene Spielzeit und die Spaltung innerhalb der Fangemeinde rasch wieder auf. Passend dazu sparten die Eingangs eingespielten Saisonhighlights die Anfangsmonate des Jahres geschliffen aus. Was hätte man dort auch zeigen sollen?!

Selbstverständlich habe ich und wohl auch kein Teilnehmer erwartet, dass Ivan Gazidis nun aus dem Nähkästchen plauder oder einfach mal Fakten auf den Tisch legt. Aber ein wenig mehr Substanz anstatt allgemeiner sich Jahr für Jahr wiederholender Floskeln hätte es schon sein dürfen.

Nehmen wir bsp. die immer wiederkehrenden Aussagen zur Transferpolitik. „Man suche nach Spielern die sofort einen Einfluss haben und die Qualität der Mannschaft immens verbessern, die nicht nur Kaderspieler sind“. Wenn man ehrlich ist, sollte dies das Ziel eines jeden Vereins im Transferfenster sein. Aber schön, dass wir in guter „Top Top Quality“ Manier dies nochmal explizit herausgestellt haben. Es ist ja in dieser Thematik ohnehin stets schwierig mit Arsenal. Wenn den netten Worten tatsächlich Taten folgen würden könnte man sicherlich leicht darüber hinweghören. Doch hat man trotz bestätigter Gespräche doch immer das Gefühl, dass Arsenal auch den leichtesten Transfer nicht eintüten kann.

Ein weiteres Thema  musste natürlich die Vertragsverlängerung von Arsene Wenger sein. Interessant war dabei, dass es das Board war, welches die Verkündung der Entscheidung hinausgezögert hat. Zudem war es keine „sentimentale sonder eine rationale Entscheidung“ den Vertrag zu verlängern. „Man sei sich der Spaltung unter den Fans bewusst, muss aber die für den Verein richtige und nicht populäre Entscheidung treffen“. Sicherlich kann man es mit solch geschliffenen Worten auch umschreiben. Oder man sagt einfach, dass keiner die Eier in der Hose hatte es durch zuziehen. Wäre auch eine Option gewesen. Aber Uneinigkeit im Board soll es angeblich nicht geben. Naja…

Bemüht wurde sich zudem weiterhin herauszustellen, dass Stan Kroenke nicht des Profits wegen die Anteile am Verein halte. Wieso denn dann? Aus seiner amerikanischen Liebe zum „Soccer“ heraus? Wohl kaum. Er habe auch nicht darauf bestanden für die Inanspruchnahme der KSE Diensleistungen tatsächlich eine Vergütung zu erhalten. Die Wahrheit ist wohl aber eher, dass Herr Kroenke es erst nach zweimaligem Bezug generös erlassen hat als die Thematik hochkochte. So zumindest wenn man der weiteren Berichterstattung dazu folgt. Insgesamt doch eher fragwürdig wie man einen Hauptanteilseigner mit derartigem Desinteresse an tatsächlicher Teilnahme versuchte zu rechtfertigen und in gutes Licht zu rücken.

Natürlich wollte und musste auch zur Spannung innerhalb der Fanbasis und gegenüber dem Verein Stellung genommen werden. Dabei war es leicht die Disharmonie auf die Mediendarstellung zu schieben und für Einigkeit zu plädieren. Die Wurzeln der derzeitigen Situation wurden jedoch nicht wirklich in der Tiefe angegangen, sodass man auf einen Lerneffekt seitens des Board nicht hoffen kann. Ein Thema welches für mich jedenfalls dann zu vernachlässigen ist, wenn man den Transfermarkt gut abschließt, Spieler wie Alexis und Özil hält und in der Liga um die Meisterschaft ernsthaft mitspielt. Denn das Thema Fanspaltung ist sicher dann zumindest eines, welches ganz schnell verschwindet.

Als Quintessenz des gestrigen Abends kann man ohne Frage mitnehmen, dass es gut und begrüßenswert ist, dass ein solches Forum überhaupt bei Arsenal existiert. Sicherlich ist es auch schwer zu sämtlichen Fragen und Themen unpolitisch Stellung zu nehmen. Doch Jahr für Jahr die selben Floskeln bringen dieses Format sicherlich auch nicht weiter.

In diesem Sinne

Come on you Gunners!

Cheers

Chris