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Die Konstellation in der Tabelle ist derzeit eng, sodass die Vorzeichen für Arsenals Trip nach Bournemouth klar waren. Um den Anschluss an die top 4 zu halten mussten drei Punkte her. Nach vierundneunzig harten Minuten Arbeit waren es am Ende dann auch genau diese drei Punkte die die Mannschaft mit zurück nach London nimmt. Insgesamt war es eine Leistung die man wohl klassisch als Arbeitssieg bezeichnet. Es gab wenig spielerischen Glanz, nicht viele Torchancen dafür aber ein Eigentor und Aubameyang.
Arsenal begann die Begegnung unruhig und in gewisser Art hektisch. Man ließ sich von Bournemouth zu sehr unter Druck setzen und schaffte es kaum einen eigenen Spielaufbau zu etablieren. Zwar wurde es nach der ersten Euphorie des Gastgebers besser jedoch brachte erst die Führung Arsenals durch ein Eigentor mehr Spielkontrolle für die Mannen von Unai Emery. Zwar konnte man weiterhin nicht mit kreativen Momenten überzeugen jedoch hatte man die Begegnung im Griff. Es wäre also eine Halbzeitführung durchaus realistisch gewesen. Doch dies scheint einfach derzeit nicht unser Thema zu sein. Quasi mit dem Halbzeitpfiff kassierte Arsenal durch einen schlecht verteidigten Konter den Ausgleich. Der sicherlich schlechteste Zeitpunkt.
Aber war er das wirklich? Es scheint ja schon länger so als habe Emery oft die richtigen Worte in der Halbzeit getroffen. Auch diesmal war der Ausgleich scheinbar eher der Wecker um sich nicht durch ein trügerisches positives Zwischenergebnis in Sicherheit zu wiegen. Arsenal kam mit mehr Kontrolle und mehr Zug aus der Kabine und hatte somit gleich Zugriff auf die Partie. Belohnt werden sollte dies durch einen Abstauber von Aubameyang nach klasse Flanke von Kolasinac der einen noch besseren öffnenden Pass von Iwobi zuvor erhalten hatte.
Nach der Führung hielt Arsenal genau diese und zeigte, dass man in diesem Punkt gereift scheint. Natürlich trug auch Leno mit eine klassen Parade kurz vor Schluss dazu bei. Insgesamt war es aber deutlich erkennbar, dass es eine willensstarke Teamleistung war, die uns den Sieg brachte. Spieler hervorzuheben ist sicher bei solchen Teamleistungen stets unangebracht jedoch war Kolasinac für mich erstaunlich formverbessert. Er scheint ein paar Minuten auf der Uhr haben zu müssen, damit der Traktormotor richtig läuft. Aber auch Holding stand wieder felsenfest.
Viel Diskussion rankte sich um Mesut Özil und seinem Bankplatz für die gesamte Partie. Ich fand die taktische Variante mit der Dreierkette und dem eher defensiven Ansatz heute nicht verkehrt. Es passte zu der eher offensiv ausgerichteten Spielweise von Bournemouth. Pikant wurde das Thema halt nur dadurch, dass Emery unter der Woche mehr Konstanz eingefordert hat und dies eben auch von Özil. Ich denke jeder Spieler, gleich welchen Kalibers, muss bei Emery auch mit einem Bankplatz rechnen. Dies haben auch schon Lacazette oder Aubameyang erfahren müssen. Es steht halt das Team im Vordergrund. Wenn es dazu eine besonderen taktischen Ausrichtung bedarf, dann muss der Einzelne sich dahinter einordnen. Dies macht Özil oder jeden anderen Spieler aber nicht weniger wert für die Mannschaft sondern fördert das Kollektiv und das gemeinsame Ziel an dem man arbeitet. Sicher ist es populär dieses Thema aufzugreifen. Die Philosophie von Emery geht jedoch weiter als über einen Spieler, der einmal neunzig Minuten auf der Bank sitzt, hinaus.
Nun geht es am Donnerstag hoffentlich mit der B-Elf in die Ukraine in der Europa League bevor die Knaller gegen die Spurs und United anstehen. Der heutige Sieg war dafür immens wichtig und ein perfekter Start in die Glühweinsaison.
In diesem Sinne
Come on you Gunners!
Cheers
Chris