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Wir müssen mental gut vorbereitet sein. Wir müssen mental gut vorbereitet sein. Wir müssen mental gut vorbereitet sein. Wir müssen mental gut vorbereitet sein. Wir müssen mental gut vorbereitet sein. Wir müssen mental gut vorbereitet sein. Wir müssen mental gut vorbereitet sein.

Aber sind wir das? Die bisherige Saison gab einerseits schon Anlass für große Hoffnung, siehe unser 3:0 im Heimspiel gegen Chelsea. Aber – typsich für Arsenal – genau so viele Gelegenheiten, die uns treuen Fans zweifeln lassen. Zuletzt das 0:2 bei Chelsea oder das 1:2 gegen Watford. Oder seien es die mäßigen Leistungen in den zwei Auswärtsspielen in Manchester. Die bisherige Verteilung dieser Saison ist also extrem schief zu unseren Ungunsten. Statistisch, aber auch gefühlt, wenn man sich die Stimmung der Fans in den letzten Wochen vergegenwärtigt.

Jetzt also CL-Achtelfinale Hinspiel bei den Bayern. Ausnahmsweise also zuerst in München. Eine weitere Möglichkeit für die Mannschaft zu zeigen, dass sie in wichtigen Spielen – und das fällt heute in diese Kategorie – ihr volles Leistungspotenzial abrufen kann. Es wäre doch so schön, wenn es mal klappen würde. Das heißt nicht, dass damit automatisch ein Sieg folgt. Aber das Team und der Trainer müssen sich dann am Ende nicht wieder alles vorwerfen lassen, es wird nicht gleich wieder alles in Frage gestellt – was ja für alle Beteiligten insgesamt angenehmer ist.

In der Premier League dürften nur noch die größten Optimisten vom Titel träumen. Zehn Punkte Rückstand sind nicht mehr aufzuholen. Aber trotzdem geht es in der Liga noch um die Qualifikation für die Champions League, die für das Selbstverständnis des Vereins wie für die Attraktivität neuer Spieler ungemein wichtig ist. Dazu sind wir aussichtsreich im Achtelfinale des FA-Cup, nächsten Montag beim Fünfligisten Sutton United. Auch wenn es nicht mehr um den Ligatitel geht, steht viel auf dem Spiel, so viel, das sich darüber maßgeblich auch die Zukunft von Arsène Wenger entscheiden wird. Nun waren die Leistungen im Kalenderjahr 2017 bisher alles andere als zufriedenstellend. Mit dem 2:0 gegen Hull am letzten Samstag ist Arsenal immerhin auf die Siegerstraße zurückgekehrt, aber mir fällt anno 2017 mit Ausnahme des 4:0 bei Swansea kein Spiel ein, wo unsere erste Elf wirklich überzeugen konnte.

Das CL-Achtelfinale gegen Bayern also als Kickstart für das wichtige letzte Saisondrittel? Geschichte wiederholt sich ja gerne. Wir sind ja in kein K.O-Duell mit den Bayern in guter Verfassung reingegangen. Es ist das siebte Aufeinandertreffen in den letzten vier Jahren. In der Saison 2015/2016 gab es das Duell in der Gruppenphase, unter anderem mit dem 5:1 von Bayern vor eigenem Publikum. 2012/2013 und 2013/2014 trafen sich beide Teams im Achtelfinale. Arsenal schied jeweils nur knapp aus – und nahm den Schwung guter Leistungen mit in die Liga und den FA-Cup, wo die Leistungen erfolgreicher und konstanter wurden. Weiterkommen und davon Selbstvertrauen tanken wäre doch mal die ideale Lösung!

Der FC Bayern ist derzeit nun wahrlich auch kein Verein, der Fußballeuropa in Schrecken versetzt. Ein Kollege sagte mir gestern beim Mittagessen: „Jetzt ist der ideale Zeitpunkt Bayern zu schlagen.“ Er mag Recht haben. Die Münchener tun sich in der Bundesliga schwer. Das mag nur bedingt an den Ergebnissen abzulesen sein. Viele kann Bayern immer noch erfolgreich gestalten. Aber unter den Fans herrscht schon eine gewisse Unzufriedenheit mit den Leistungen, die weit von der Dominanz und der Finesse der Guardiola-Ära entfernt sind. Aber: Wenn die Bayern die Bayern sind, dann weil sie in wichtigen Spielen es immer wieder geschafft haben – im Gegensatz zu Arsenal – ihre bestmögliche Leistung abzurufen, erinnert sei beispielsweise an die Leistung im Heimspiel gegen RB Leipzig kurz vor Weihnachten. Mit Robert Lewandowski, Thomas Müller, aber auch Arjen Robben oder Douglas Costa hat Bayern offensiv immer noch die Tiefe und Breite, die uns zumindest Respekt einflösen sollte. Ja, die Bayern scheinen vielleicht nicht übermächtig zu sein, aber Arsenal hat auf dem Platz wie im Umfeld auch genug Blei an den Füßen, dass unsere Chancen im Vergleich zu den Vorjahren vielleicht verbessert stehen, aber weit von optimal. Wenn wir doch nur einmal in einem großen, wichtigen Spiel unsere Top-Leistung auf den Platz bringen könnten! Das betrifft natürlich auch unsere Top-Spieler, hier vor allem Özil, der sich in den letzten Wochen, so zumindest mein Eindruck, sehr stark zurückgehalten hat. Wenger sagte ja selbst, dass Özils fehlendes Selbstvertrauen ein „Problem“ sei.

Wenger sagte am Dienstagabend auf der Pressekonferenz: „Ich glaube, dass wir die nötige Erfahrung haben. Wir spielen gegen ein Team, das jedes Jahr das Ziel hat, die Champions League zu gewinnen. Sie waren zuletzt immer unter den Top Vier. Es wird eine sehr große Herausforderung für uns, aber wir können damit umgehen. Wir haben diesmal den Vorteil, das Rückspiel in London auszutragen.“

Wie also die Partie angehen? Ich denke und hoffe, dass Arsenal zunächst einmal defensiv stabil stehen wird und wir dann unsere Präsenz im Mittelfeld und die Schnelligkeit über die Außenbahnen dafür nutzen, zu kontern und das Spiel auch phasenweise mal länger in die Hälfte der Bayern verlegen. Bloß kein frühes Gegentor – wie zuletzt auswärts so häufig. Von daher denke ich, dass Wenger, der wieder an der Seitenlinie versuchen darf, den Reißverschluss ordnungsgemäß zu schließen, wie folgt aufstellt:

Ospina – Bellerin, Mustafi, Koscielny, Monreal – Coquelin, Xhaka – Walcott, Iwobi, Özil – Alexis

Diese Speed-Variante bietet sich doch an. Mit Giroud und Welbeck auf der Bank hätten wir genug Power, um eventuell offensiv noch reagieren zu können. Ich denke auch, dass Iwobi die Chance bekommen darf, in einem so wichtigen Spiel einmal von Beginn an zu spielen. Xhaka dürfte ausgeruht und frisch sein nach seiner längeren Sperre. Und so viele Alternativen haben wir im defensiven Mittelfeld sowieso nicht. Das wäre die nötige Konsequenz seiner guten Entwicklung in den letzten Monaten. Ospina darf weiterhin im Tor spielen („Nothing to hide, it will be Ospina“). Das sorgt naturgemäß sofort für Schüttelfrost bei den Arsenal-Fans. Aber 1. hat Ospina in allen Pokalspielen diese Saison sehr überzeugt und 2. hat auch Petr Cech in den letzten Wochen den ein oder anderen Fehler beigesteuert. Und hinterher ist man ehe immer schlauer.

Bei Arsenal wird Lucas Perez mit leichten Oberschenkelproblemen nicht im Kader stehen. Dafür ist Per Mertesacker mit nach München gereist, wird aber wohl erst im FA-Cup am Montagabend bei Sutton United einen Einsatz bekommen. Bei Bayern ist Xabi Alonso rechtzeitig fit geworden, Ribery fehlt verletzt. Carlo Ancelotti wollte sich am Dienstagabend noch nicht entscheiden, ob Thiago oder Thomas Müller den Vorzug bekommt.

20:45 Uhr ist Anstoß. Das Spiel wird live auf Sky (Kommentar: Kai Dittmann) und dem ZDF (Kommentar: Oliver Schmidt) übertragen.

Sagen wir es mal so: Es wäre kein schlechter Zeitpunkt, dass wir in einem so wichtigen Spiel endlich mal wieder eine Top-Leistung zeigen würden und uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 7. März erspielen. Und vielleicht nach sechsmaligem Ausscheiden im Achtelfinale in Folge endlich mal das Viertelfinale erreichen.

In diesem Sinne: #coyg

Felix