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Chelsea, FC Arsenal, Gabriel Jesus, Martin Odegaard, Premier League
Eine erste Halbzeit, die balsam für die Seele der Arsenal-Fans war. 3:0 gegen überforderte Blues. Dominantes Auftreten, nur einen Torschuss zugelassen, Spielfreude, schön herausgespielte Tore, die Schwäche und Verunsicherung des FC Chelsea perfekt ausgenutzt.
Die ersten 45 Minuten am Dienstagabend haben mich zumindest ein bisschen wieder versöhnt nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg. Am Ende steht ein 3:1 gegen den FC Chelsea, die vorübergehende Tabellenführung wieder und zumindest ein großer Schritt Richtung Platz 2 in der Tabelle. Alles andere haben wir nicht mehr in der Hand.
Arteta wechselte die Mannschaft auf drei Positionen. Vor dem Spiel war ja viel darüber diskutiert worden, ob Rotation und frischer Wind nach der Niederlage bei Man City die notwendige Reaktion sei oder ob Stabilität angemessener wäre. Arteta entschied sich für ersteres, begündete das mit Trainingsleistungen, sagte aber auch: Wir mussten Änderungen vornehmen.
Kiwior ersetzte Holding in der Innenverteidung und zeigte über 90 Minuten eine gute Leistung, gutes Stellungsspiel, stark in den Kopfballduellen. Der Pole braucht Spielzeit und Rhythmus. Jorginho spielte für Partey. Da war ich vor dem Spiel etwas zwiegespalten. Aber Partey war zuletzt einfach zu langsam und angeschlagen und gegen ein eher harmloses Chelsea-Mittelfeld über weite Strecken des Spiels ging das gut auf, weil Jorginho aufmerksam absicherte. Darüber hinaus bekam Trossard den Vorzug vor Martinelli, zumindest eine Stunde lang und sorgte für viel Wirbel auf der linken Seite.
Überhaupt unsere linke Seite in der ersten Halbzeit. Während White und Saka offensiv eher unauffällig agierten, wurde über links mit Xhaka und einem sich immer wieder zurückfallenden Jesus wunderbar kombiniert. Zweimal war Martin Ødegaard der Nutznießer, weil Chelsea in der Mitte viel zu viel Platz ließ. Das 1:0 wunderschön unter die Latte gehämmert, das 2:0 präzise ins untere Eck platziert. Arsenal war auf der Siegerstraße und konnte wenige Minuten nach dem 2:0 durch Jesus gleich auf 3:0 erhöhen, typisches Jesus-Tor per Abstauber. Mit Ausnahme des Schusses von Chilwell, den Ramsdale richtig gut hält, kam von Chelsea nichts. Aubameyang mit der meisten Sendezeit bei den Anstößen nach den drei Gegentreffern.
Die einzige kleinere missliche Note an diesem Dienstagabend ist wenn überhaupt, dass wir aus der Dominanz zwischen der 45. und 65. Minute kein 4:0 oder 5:0 gemacht haben. Chancen waren da, es fehlte ein wenig die letzte Präzision. Vielleicht auch das letzte Quäntchen Zielstrebigkeit, mit Newcastle am Sonntag im Hinterkopf und einer weiter schwachen Chelsea-Mannschaft. So war es am Ende dann doch nervenaufreibender als gedacht und verdient. Das 1:3 durch Madueke nach etwas mehr als einer Stunde steht sinnbildlich dafür. Wieder mal schlecht verteidigt von Zinchenko, der zuletzt doch defensiv zu viel Fehler macht, die zu Gegentoren führen. Chelsea kam nochmal auf und machte Druck, Arsenal konnte es aber gut verteidigen in der Regel, selbst als Gabriel angeschlagen raus musste. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmeres, aber Sonntag scheint potenziell gefährdet.
Ein Team, das in dieser Liga Meister wird bzw. dominant im Titelendspurt spielt, hätte dieses Spiel vielleicht souveräner und angenehmer für die Fans zu Ende gespielt. Sei es drum. Die ersten 45 Minuten haben mich sehr entschädigt.
Chelsea so zu dominieren war schön zu sehen, den Fans hat es gefallen. Vielleicht ist das Abfallen des allergrößten Drucks gut für Arsenal. Offensiv wirkte es wieder zielstrebiger und geordneter. Man darf aber auch nicht übersehen, dass Chelsea richtig schlecht war.
Sonntag ist dann der richtige Gradmesser, ein vorerst letzter. Sieg bei Newcastle und ich traue uns alles zu, zumal es psychologisch vielleicht auch noch einmal ein Zeichen wäre. Aber die Hürde ist groß, gerade aufgrund unserer defensiven Baustellen. Umso besser, dass mit Ausnahme der letzten 20 Minuten gegen Chelsea selten Vollgas notwendig war. Und trotzdem haben wir die Blues in der ersten Halbzeit aus dem Stadion geschossen.
Das tat meiner Seele richtig gut. Sonntag next. Dann auch wieder mit Podcast-Begleitung, weil Christian hoffentlich demnächst wieder gut gelandet und diesen Bericht als erstes gleich hier liest.
In diesem Sinne: COYG!
Felix
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass city heute nicht gewinnt