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Auch in der heutigen Begegnung gegen Burnley hat diese Arsenal Mannschaft erneut bewiesen, dass sie das Herzinfarktrisiko in jeder Fanaltersklasse um 100% steigern kann…in jedem Spiel. Von einem geglaubt verschenkten Sieg hin zu einem abgezockten Elferfinish von Alexis war innerhalb von satten sieben Minuten Nachspielzeit wirklich alles drin, was sich ein neutraler Fußballfan ohne Frage an jedem Wochenende gerne wünscht. Premier League Aktion pur eben. Blicken wir doch aber einmal genauer auf diese verrückten Minuten zurück.

Betrachtet man die kompletten neunzig Minuten, so dürfte keinerlei Zweifel daran bestehen, dass Arsenal das Spiel gegen den Gast aus Burnley klar und ohne Probleme dominiert hat. Im Gegensatz zu vielen Spielen der letzten Wochen begann man dynamisch und bespielte den Gegner auf konstant hohem Laufpensum. Bis auf die Tatsache, dass man im letzten Drittel nicht konzentriert genug war bzw. sich stets noch ein gegnerisches Abwehrbein dazwischen haute, eigentlich einer sehr annehmliche und starke Darbietung.

Jene wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit durch den Kopfballtreffer von Mustafi sodann auch gleich mit der verdienten Führung belohnt. Nicht etwa durch den völlig klaren Elfmeter an Mustafi, den das gesamte Schiedsrichterteam geschliffen ignorierte sondern eine Standardsituation. Was Mustafi teilweise in der Defensive an Kopfbällen versäumte machte er bei der Ecke von Mesut Özil sehr stark. Ein kurzes Zurückfallen und dann ein platzierte Kopfball ins untere linke Eck. Der erste Treffer des Deutschen im Dress der Gunners. Ein Lob auch an Mesut Özil für eine präzise Ecke und ein insgesamt sehr lauf- und passintensives Spiel des Mittelfeldstrategen.

So schien es nur eine Frage der Zeit zu sein bis Arsenal bei gleichbleibendem Tempo den Sack zumachen würde. Doch da hatte man die Rechnung ohne Xhaka und den Schiedsrichter Moss gemacht. Ein Ballverlust und ein Tackle des Schweizers im Mittelfeld führten zu einer, nach meiner Ansicht, überzogenen roten Karte. Zwar ist mir auch bewusst und hatten wir die Diskussion zu Beginn der Spielzeit auch bereits, dass die Regeln vor dieser Spielzeit verschärft worden sind. Damit hätte ich auch absolut kein Problem, wenn man jene konsequent anwenden würde. Doch scheint es mir als sei es bei den meisten Schiedsrichtern noch immer freies Gusto angesagt, wie und wann sie die rote Karte zücken ohne auch nur im Ansatz konsequent in der Regelanwendung zu sein. Aktive Schiedsrichter mögen mich gerne eines besseren belehren doch habe ich in dieser Spielzeit genug Entscheidungen gesehen, die derartig nah an einem Krankenhausaufenthalt dran waren und in keiner Verwarnung mündeten. Der Standard muss sich dort nach meiner Einschätzung dringendst dem hohen Spielniveau in der besten Liga der Welt anpassen.

So kam Arsenal mit einem Mann weniger natürlich mehr unter Druck. Dabei ist jedoch festzuhalten, dass das Team von Arsene Wenger es dennoch auch in Unterzahl gut spielte. Man blieb aggressiv, lief die Räume zu und kam selbst noch zu klaren Chancen, vgl. Coq. Als der vierte Offizielle sodann eine Nachspielzeit von sieben Minuten anzeigte dachte wohl jeder im Stadion er sei im falschen Film. Zwar hatte es eine längere Verletzungsunterbrechung gegeben, welche jedoch in der Addition niemals sieben Minuten rechtfertigte. Und so kam es wie es kommen musste und Coq hielt im Strafraum blöd das Bein hin, der Burnley Spieler kommt zu Fall und es steht 1:1.

Granit Xhaka hätte sich wahrscheinlich nicht mehr in der Kabine blicken lassen dürfen wäre da nicht Alexis Sanchez und die Personifizierung der Abgezocktheit gewesen. Arsenal spielte direkt nach dem Ausgleich erneut nach Vorne. Die sieben Minuten Nachspielzeit kamen einem nun wieder entgegen und das Team versuchte noch einmal letztes rauszuholen. Eine Flanke auf KOS (halbe Fußspitze Abseits) endete in einem glatten Gesichtstreffer beim Franzosen und einem Elfmeter für Arsenal in der letzten Minute der Nachspielzeit. Alexis Sanchez legte sich den Ball zurecht und lief an. Was würde jeder andere Spieler in dieser Situation tun? Wohl draufhalten was das Zeug hält. Nicht so der Chilene. Ein feiner Chip in die Tormitte bescherte Arsenal den Sieg und immens wichtige drei Punkte, verbunden mit dem Sprung auf Platz zwei in der Tabelle.

Zwar zeigte Chelsea keine Nerven und hält den acht Punkte Vorsprung. Dennoch konnte man die Punktverluste aller anderen Mitkonkurrenten ausnutzen. Leider wird Xhaka aufgrund des zweiten Rotvergehens nun vier Spiele fehlen, u.a. bei Chelsea. Bei dünner Personallage auf dieser Position noch bitterer und einer drohenden Kombi von Coq und Ramsey zum Haare raufen. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit der Leistung des Teams und dem Kampfgeist, den man insbesondere nach dem Ausgleich unmittelbar wieder gezeigt hat. Wir befinden uns in einer definierenden Phase der Saison. Das scheint die Mannschaft realisiert zu haben…hoffentlich. Zumindst Wenger hat noch genug Druck auf dem Kessel. Nach dem Verweis in den Kabinengang gab es erstmal einen schönen Schupser gegenüber dem vierten Offiziellen.

Nun geht es nach Southampton im FA Cup. Im St. Mary’s haben wir ja ergebnistechnisch durchaus Platz nach oben. Mehr dazu in den kommenden Tagen.

In diesem Sinne

Come on you Gunners

Cheers

Chris