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Arsenal, Defensive, Einstellung, Fehler, Premier League, Watford
Vom Kapitän Granit Xhaka hieß es am Ende „wir waren ängstlich“. Ich würde es eher als erneut sehr sehr dumm im Abwehrverhalten und überheblich im Angang der zweiten Halbzeit bezeichnen. Arsenal hat am gestrigen Sonntag Abend mit aller Deutlichkeit demonstriert, dass weder die Mannschaft noch das Trainerteam bisher den Fortschritt gemacht hat, den wir uns alle erhofft hatten. Transfermeister zu sein reicht scheinbar nicht aus, um eine schnelle Umsetzung auf dem Platz erzielen zu können.
Dabei waren es jedoch nicht die Abstimmungsprobleme neuer Spieler die man ggf. noch erwarten dürfte. Es waren erneut die absoluten Basics die uns eine sichere Führung und ein bis dato einigermaßen kontrolliertes Match kosteten. Natürlich sprechen nun viele vom Comeback Watfords, doch hatte dies mit einem Comeback wenig zu tun. Es war vielmehr eine Einladen Arsenals, welches jedes Team dankend angenommen hätte.
Nachdem man in der ersten Halbzeit bis auf den Beginn des Spiels die Kontrolle nach der Führung durch Auba inne hatte, konnte man direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit erkennen, dass die Mannschaft ohne jegliche Körperspannung auflief. Man wurde das Gefühl nicht los die Mannschaft wäre der Meinung sie müsse sich nicht mehr anstrengen. Ein fatales Zeichen wenn man dies mit Blick auf eine mögliche Kabinenansprache des Trainerstabs betrachtet. Stattdessen begann man immer weiter das, in meinen Augen absolut lächerlichste in der fußballerischen Neuzeit, genannt „Aufbau von Hinten“ zu praktizieren. Querpass beim Abstoß und pures Risiko im eigenen Sechzehner. Es ging glatte 3x gut, beim 4x war der geistige Aussetzter bei Sokratis dann doch zu groß und es klingelte zum Anschluss. Etwas was vorhersehbar war und so kommen musste. Die Einladung für Watford und der Wendepunkt im Spiel.
Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass Fehler wie diese und auch der später erneut verursachte Elfmeter durch Luiz individuelle Fehler sind, auf die der Trainer keinen Einfluss hat. Jedoch muss man meiner Ansicht nach unmittelbar nach dem, für jeden erkennbaren mangelhaften Passspiel im Aufbau im eigenen Strafraum, von der Außenlinie die Reißleine ziehen und der Mannschaft Anweisungen geben. Es hat keinen Zweck an einer Taktik aus Selbstzweck festzuhalten, wenn sie offensichtlich fehlschlägt. Zudem einen Ceballos, der die meiste Kontrolle in unserem Mittelfeld produzierte so früh auszuwechseln und dies später mit der „Hitze in Watford“ zu begründen ist nicht nur ein enormer taktischer Fehler gewesen sondern zugleich noch eine absolut lächerliche Ausrede. Aber vielleicht ist mir die Hitzewelle in Watford und die Wärmeempfindlichkeit des Spaniers auch einfach nur entgangen.
Am Ende haben wir erneut bereits sehr wichtige Punkte liegen lassen, die durch individuelle Fehler gepaart mit fragwürdigen Coaching begründet sind. Arsenal wird in dieser Verfassung keine großen Schritte machen, wenn man sich selbst stets den Boden unter den Füßen wegreißt. Es wird so bei einem Schritt vor und zwei Schritten zurück bleiben. Es gilt nun ohne Vorhalt zu analysieren und klare Entscheidungen zu treffen. Denn mit dieser Aufbautaktik werden wir uns Tor um Tor fangen. Vielleicht muss man auch jetzt bereits über einen Chambers anstelle von Sokratis oder AMN nachdenken.
Am Donnerstag geht es nach Frankfurt. Mit einer Leistung wie der gestrigen werden wir dort untergehen. Und auch gegen Villa muss man so sicherlich nicht auftreten und meinen man können punkten. Es bedarf mehr als einen derartigen „lockeren“ Einstellung um in der Premier League erfolgreich zu sein. Ich dachte bisher eigentlich dies wäre allen Teilnehmern bewusst gewesen. Ich werde mir nächstes Wochenende selbst ein Bild davon vor Ort machen mit der Hoffnung, dass auf allen Seiten ein schneller Lernprozess eingetreten ist…
In diesem Sinne
Come on you Gunners!
Cheers
Chris