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Europa League, Gabriel Martinelli, Joe Willock, Lüttich, Mesut Özil
Christian hat sich in den Urlaub verabschiedet. Ihr müsst mit mir vorlieb nehmen.
Endlich mal wieder ein entspannter Fußballabend vor dem heimischen Fernseher. Dafür muss derzeit die Europa League herhalten – und die „B-Mannschaft“, die man natürlich nur auf dem Papier so benennen sollte. Denn von der Leistung am gestrigen Abend war das A++.
Arsenal schlägt Lüttich verdient mit 4:0 durch zwei Tore Martinelli, zudem trafen Willock und Ceballos. Mit 6 Punkten und 7:0 Toren nach zwei Spielen hätte der Start in die Europa League besser nicht laufen können. Und viele der Spieler haben sich zumindest für Einsätze in der Premier League empfohlen.
Unai Emery schickte gestern wiederum eine Kombination aus Jugend und Erfahrung auf das Feld. Martinelli, Willock und Nelson bekamen ebenso Einsätze wie die Langzeitverletzten Bellerin, Holding und Tierney (spielten alle 90 Minuten durch). Ceballos und Torreira im Mittelfeld sowie Mustafi in der Innenverteidigung sollten für die notwendige Erfahrung sorgen, die ja bekanntlich nie schaden kann. Özil war gar nicht im Kader. Dazu weiter unten mehr.
Im Prinzip war das Spiel nach 20 Minuten entschieden. Die Anfangsphase wurde zwar von beiden Teams noch vorsichtig gestaltet, doch nach 10 Minuten musste Arsenal nur einen kleinen Gang höher schalten und zeigte Lüttich innerhalb von zehn Minuten die Grenzen auf. Martinelli traf doppelt, zunächst nach präziser Flanke von Tierney und vorher einem wunderbar öffnenden Pass von Mustafi, anschließend mit präzisem Schuss aus 10 Metern ins lange Eck. Willock fiel der Ball vor die Füße zum 3:0, aber auch hier kein langes Zögern und Fackeln, sondern ein unhaltbarer Flachschuss.
Arsenal spielte zielstrebig, mit Tempo über die Flügel, variabel und konnte so die tiefstehende Defensive von Lüttich ein ums andere Mal knacken. Schulbuchmäßig. Von den Belgiern ging nur rudimentär Gefahr aus, meist nach eigenen Fehlern unsererseits (Mustafi, I am looking at you!) oder hin und wieder nach ruhenden Bällen. Aber Martinez zeigte wie schon in Frankfurt mit Ausnahme einer unterschätzen Flanke eine einwandfreie Leistung.
Die Story der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt. Arsenal kontrollierte Ball und Gegner, erhöhte durch Ceballos auf 4:0, ließ aber etliche Chancen auch liegen. Der Sieg hätte sogar deutlich höher ausfallen können. Emery reagierte und wechselte Özil Pepe, Guendouzi und Aubameyang ein. Der einzige negative Aspekt des Abends: Pepe konnte nicht wirklich an seinem Selbstvertrauen schrauben und blieb bei vielen Aktionen irgendwie unglücklich.
Ansonsten aber sehr viel Positives: Martinelli, die Flügel mit Bellerin und Tierney (was für eine starke Leistung!), Torreira auf seiner angestammten Position im Mittelfeld, selbst Mustafi hatte nur wenige Aussetzer (aber er hatte sie).
Mesut Özil war nicht im Stadion und im Kader. Das wirkte, als die Aufstellung veröffentlicht wurde, merkwürdig. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde glücklicherweise von den Journalisten nachgehakt. Emery war bei seiner Antwort sehr deutlich: „Andere Spieler hatten es mehr verdient“. Und wir reden hier nicht über einen Startelfeinsatz, eine Einwechselung, sondern überhaupt im Kader zu sein. Auf der Bank saß Xhaka. Die Tage von Özil dürften nun endgültig gezählt sein. Man kann über den Umgang des Vereins mit Özil unterschiedlicher Meinung sein, keine Frage. Valide beurteilen können wir es aber sowieso nicht, weil wir nicht mitbekommen, was intern alles passiert. Aus rein sportlicher Sicht hat Özil gestern nicht gefehlt. Da hat Emery also alles richtig gemacht. Das Theater verlangt jetzt trotzdem einmal klare Worte, damit die Fans auch wissen, wie die Lage ist. Weil jedes Wochenende neu zu rätseln, kann kein erwünschter Dauerzustand sein.
Bournemouth am Sonntag. Bis dahin. Kommt gut ins Wochenende
#COYG
Felix