Es ist wie so oft in den letzten Jahren im Januar. Arsenal droht den Anschluss an die Champions League Plätze zu verlieren und muss in den Modus der wöchentlichen „Must wins“ schon zur Halbzeit der Saison schalten. Nach der schmerzenden Niederlage bei den Hammers am letzten Samstag heißt es morgen Abend erneut London Derby. Diesmal jedoch gegen Chelsea. Zum einen ein etwas stärkeres Kaliber als die Hammers und zum anderen neben United (auf die wir mal zehn Punkte Vorsprung hatten) realistische der derzeit direkte Konkurrent um den letzten verbleibenden Platz in der Champions League. Es ist folglich sicher nicht untertrieben wenn man der Auffassung ist, dass die Mannschaft so langsam wieder „performen“ muss.
Als ob die sportlichen Leistungen nicht bereits Grund genug wären derzeit ausgeprägte Sorgenfalten auf der Stirn zu entwickeln, kommt die Arsenal Kunst der letzten Jahre in Gestalt von unnötiger Unruhe neben dem Platz noch hinzu. Die Causa Sven Mislintat ist in den letzten Tagen rauf und runter geschrieben worden in den Gazetten. Geht er, bleibt er und wo geht die Reise für Arsenal hin? Alles Fragen und Berichte die das Umfeld bei Arsenal derzeit sehr unsicher und vor allem unkonzentriert erscheinen lassen. Es scheint niemand so richtig zu wissen wer das Steuer in der Hand hat und welchen Kurs man einschlagen möchte. Keiner übernimmt eine klare und deutliche Führungsposition nach Außen und gibt die Marschrichtung vor. War man im Sommer nach der erfolgten Umstrukturierung noch sehr zuversichtlich so scheinen sich derzeit doch immer mehr Risse aufzutun. Gepaart wird dies mit dem miserablen Handling des Transferbusiness.
Dies alles im Hinterkopf könne wir nun zu unserem Gegner aus Chelsea kommen. Ein Team was, ähnlich wie wir, auch mit einem neuen Trainer neue Wege gehen möchte. Zugegeben hat Chelsea damit mehr Erfahrung aufgrund hoher Fluktuation. Dennoch sieht man auch bei den Blues, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Wirklich überragend spielt die Mannschaft von Trainer Sarri auch noch nicht und dies sollte Anreiz und Mut genug sein für das Team von Unai Emery, dass im Emirates gegen die Blues etwas zu holen ist um sich den Blick damit auf die Champions League Plätze erneut wieder ein wenig klarer zu gestalten.
Natürlich ist die noch immer alles übertreffende Thematik bei der Team Auswahl die Personalie Mesut Özil. Spielt er oder ist er aus taktischen Gründen „verletzt“. Auch auf der Pressekonferenz vom Donnerstag hat Emery erneut nicht deutlich Stellung bezogen. Ich weiß nicht, weshalb dies so schwer ist. Wir wissen alle, dass dort etwas sehr faul ist aber wir können es uns nicht erlauben ein solches Gehalt, was Mesut Özil bezieht mit einem, im besten Fall, Bankplatz zu belegen. Ungeachtet der Tatsache, dass wir in der Offensive derzeit arg stottern, was meiner Einschätzung schlicht an der kreativen Lücke im Mittelfeld liegt. Kein Özil, kein Ramsey und lediglich der Versuch einen derzeit wohl überspielten Guendouzi in diese Rolle zu pressen. Dies kann und darf nicht die Lösung sein. Auch wenn Emery nach seiner Ansicht noch nicht die passenden Spieler für sein System beisammen hat, muss er die Stärken die wir haben nutzen.
Dies bedeutet meiner Einschätzung nach auch die Rückkehr zur Viererkette. Mit Bellerin und Nacho haben wir dort wieder sehr gute Alternativen, welche mehr Sicherheit versprechen. Zudem ist Chelsea in ihrer Spielanlage nicht so dynamisch wie bsp. Liverpool oder City. Eine Formation könnte dabei für mich wie folgt aussehen:
Leno,Kolasinac,Sokratis,Nacho,Bellerin,Xhaka,Torreira,Özil,Iwobi,Auba,Laca.
Es führt kein Weg daran vorbei Mustafi aus der Innenverteidigung herauszunehmen. KOS ist dort keine wirkliche Alternative. Er hat viel an Qualität verloren und scheint mir nicht die erste Wahl zu sein. Man könnte Nacho in die Mitte neben Sokratis ziehen und mit Kolasinac und Bellerin auf den Außenverteidigerpostionen arbeiten. Alternativ mit Mailtland Niles. Nacho hat die Position des Innenverteidigers schon oft erfolgreich in den letzten Jahren bekleidet. Und mal ehrlich, schlechter kann es nicht werden. Wenn man Xhaka teilweise schon in die letzte Reihe beordert, kann man es mit Nacho doch sicherlich besser tun.
Natürlich muss man Emery Zeit geben und natürlich benötigt es ein paar Transferfenster bis sich sein Team gefunden hat. Durch die Siegesserie zu Beginn des Jahres sind die Erwartungen dort zu schnell zu hoch geworden. Doch klar ist auch, dass Emery sich durch Entscheidungen wie die um Özil bei gleichzeitiger deutlicher kreativer Defizite selbst angreifbar macht. Dies sollte er vermeiden sollte es nicht von der Vereinsführung vorgegeben sein.
In diesem Sinne
Come on you Gunners!
Cheers
Chris
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